Biebern
ca. 340 Einwohner, 410 ha, davon 73 ha Wald, PLZ 55471
Biebern liegt zwischen der Bundesstraße B50 und der Hunsrückhöhenstraße im Biebertal.
In der ältesten Urkunde des Vorderhunsrücks wurde Biebern schon am 15. Juni 754 erwähnt. Ein Eggiolt schenkte zu seinem und zum Seelenheile seines Bruders dem Kloster Fulda u.a. seinen Waldanteil bei Biberahu in pago Nafinsi (= Biebern im Nahegau).
König Konrad II. bestätigte am 10. Januar 1026 zu Trier einen Tauschvertrag seines Getreuen, des Grafen Berthold, mit dem Abt von Deutz, wonach letzterer seinen Hof zu Biberahu in der Grafschaft dieses Grafen Berthold (Biebern) mit der Kapelle dasselbst und »allen Zubehörungen« gibt. Nach dieser Urkunde befand sich ein Klosterhof des Deutzer Klosters in Biebern. Biebern gehört damit zu den ältesten Kirchorten des Hunsrücks. Damals war es keine eigenständige Pfarrei, sondern gehörte zur wohl ältesten Kirche im Umkreis, zu der von Kirchberg. Noch in demselben Jahrhundert wurde Biebern und das ganze Biebertal dem neugegründeten Kloster Ravengiersburg geschenkt.
Das »Hundgeding« auf der Itzelbacher Höhe bei Biebern fand alle sieben Jahre statt. Sechs Wochen und drei Tage vorher wurde dazu in allen Kirchen und Kapellen und an offenen Stellen eingeladen. Das Hundgeding oder Zehntgericht stammt noch aus der Zeit der fränkischen Landnahme und Einteilung in Gaue und Zehnten oder Hundreden (= Hundertschaften). Zuletzt war es mehr ein Landtag, an dem über Straßen, Gewichte und Maße verhandelt wurde.
Ferner war dreimal im Jahre unter der Linde vor der Kirche in Biebern das sogenannte »Bieberner Gedinge«, ein Zuchtgericht der Propstei. Alle Grundzinspflichtigen aus beiden Zehntbezirken mussten dabei sein, ebenso Propst und Schirmherr, oder ihre Vertreter und die 14 Hof- und die 14 Landschöffen. Alles Strafbare brachten die Landschöffen vor, die Hofschöffen urteilten und der Schirmherr vollstreckte den Spruch.
Als Simmern und Kirchberg am 3. Januar 1814 von den Preußen besetzt wurden, fand die französische Herrschaft ihr Ende. Es dauerte lange, bis die Verteilung des linksrheinischen Gebietes auf dem Wiener Kongreß endgültig geregelt war. Der Hunsrück kam fast ganz an Preußen. Die Einrichtung der Verwaltung der Rheinprovinz, der Regierungsbezirke, der Kreise und Amtsbürgermeistereien erfolgte am 17. Januar 1817. Biebern gehörte zum Kreis Simmern und zur Bürgermeisterei Ohlweiler.
1824 wurde in Biebern das erste evangelische Schulhaus erbaut. Die katholische Schule in Biebern wurde bis zum Jahre 1841 von den kath. Schülern von Biebern, Fronhofen, Reich, Michelbach u. Taubenmühl besucht. Im Jahre 1841 trennte sich Reich von Biebern.
Für Wanderfreunde bietet sich der Biebertaler Rundweg an. Er verbindet die Ortschaften des Biebertales auf einer Gesamtlänge von 26,5 km.
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