Sponheim
ca. 160 Einwohner, 1.434 ha, davon 1.223 ha Wald, PLZ 55595
Sponheim liegt in der Grenzregion von Hunsrück und dem Naheland, südlich des Gauchswaldes in einer Höhe von 230 m über NN.
Der Ursprung von Sponheim geht auf das Grafengeschlecht der Sponheimer zurück, das vom 11. bis 15. Jahrhundert eine dominierende Rolle im Nahegebiet spielte. Der Ort wird erstmals wegen des Klosters Sponheim urkundlich im Jahre 1224 erwähnt. 1483–1506 war Johannes Trithemius Abt von Sponheim.
Die ehemalige Klosterkirche und heutige katholische Pfarrkirche „St. Maria“ und „St. Martin“ hat ein griechisches Kreuz als Grundriss, was aber wohl eher zufällig zustande gekommen ist, weil das geplante Langhaus nie vollständig ausgeführt wurde. Das Kirchenbauwerk stammt aus der Zeit der Hochromanik im 12. Jahrhundert und erhielt im 13. Jahrhundert seine heutige Gestalt.
Romanisch sind der Chor, das Querhaus mit den Apsiden sowie die Pfeiler mit den zugehörigen spitzen Bögen der Vierung. Zu den im 13. Jahrhundert durchgeführten Umbauten gehören das Langhaus mit der angebauten Kapelle, die Einwölbung sowie der Vierungsturm. Der Fliesenboden im Chor und in den Seitenabsiden stammt ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert, genauso wie ein Adlerrelief und ein Löwenkopf an der südlichen Außenmauer. Im Zuge neuerer Restaurierungen wurden an den Innenwänden Teile von älteren Wandmalereien freigelegt.
Von der reichen Innenausstattung des Klosters sind nur noch einige Grabplatten und der aus dem Jahr 1487 stammende Sakramentsschrein in der Chorwand vorhanden. Die sonstigen Stücke kommen fast vollständig aus dem 18. Jahrhundert. Erwähnenswert sind ein Altar in der Seitenkapelle sowie mehrere Heiligenstandbilder und einige kirchliche Geräte.
Das Sponheimer Rathaus wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im neugotischen Stil errichtet, wahrscheinlich nach einem Entwurf des damaligen Kreuznacher Baumeisters Conradi. Auffällig ist der Spitzbogenfries, der die Giebelschrägen und die Traufe begleitet. In die Nordostecke des Bauwerkes ist ein zinnengekrönter dreigeschossiger Turm hineingestellt. Zu den Innenräumen des Rathauses gehörte im 19. Jahrhundert auch eine Arrestzelle.
ergänzender Text
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