Fischbach
Nationalparkverbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen, Kreis Birkenfeldca. 950 Einwohner, 400 ha, davon 195 ha Wald, PLZ 55743
Gastgeber in Fischbach
Fischbach liegt zwischen den Städten Idar Oberstein und Kirn in jeweils 8 km Entfernung im Tal der Nahe. Durch die enge Tallage ist Fischbach über 2 Kilometer lang und zwangsläufig ein Straßendorf geworden.
Der durch das Dorf fließende Bach - der Fischbach - gab dem Ort seinen Namen. Er erhielt seinen Namen durch seinen Fischreichtum. Im Mittelalter war der Lachs der wertvollste und auch ein häufig vorkommender Fisch in den Binnengewässern.
Bodenfunde aus der Bronzezeit (ca. 1800 - 800 v. Chr.) weisen darauf hin, dass schon in vorchristlicher Zeit in der Gegend um Fischbach Kupfererz gewonnen wurde. Aus der römischen Zeit wurden etliche Spuren auf der Fischbacher Gemarkung festgestellt: Mauern einer römischen Niederlassung mit Kupferschmelze, Reste einer Grabplatte, römische Münzen, mehrere Urnen mit Asche sowie eine römische Quellfassung wurden gefunden.
In der Zeit vom 5.-12.Jahrhundert nahmen die Franken die waldreiche Gegend nach und nach in Besitz. Sie teilten das Land in Gaue auf. Die Gegend um Fischbach gehörte zum »Nahegau«. Bis ins 7. Jahrhundert weiß die Archäologie verhältnismäßig wenig aus dieser Zeit. Nach dem Tode des letzten Sponheimers Johann V. im Jahre 1437 fiel die sponheimische Erbschaft an die Grafen von Veldenz (Mosel) und den Markgrafen von Baden. Nach dem Tode des Veldenzer Grafen ging sein Anteil an der Hinteren Grafschaft Sponheim an den Pfalzgrafen von Simmern. So entstand eine Gemeinherrschaft von Baden und Pfalz-Simmern, die bis 1559 dauerte.
Als im Jahre 1776 die Gemeinherren, der Herzog von Pfalz - Zweibrücken und der Markgraf von Baden, die Hintere Grafschaft Sponheim aufteilten, wurde das Amt Herrstein und somit auch Fischbach badisch. Die alleinige badische Herrschaft bedeutete eine Erlösung für die Bevölkerung, weil Badens Fürsten ein umsichtiges, mildes und wohlwollendes Regiment führten. Sie kümmerten sich um die Verbesserung der Landwirtschaft, förderten das Schulwesen (Festlegung der Schulpflicht) und hoben am 25.Juli 1783 die Leibeigenschaft auf.
Das Ende des 18. Jahrhunderts brachte anstelle der vorausgegangenen Zeit des Aufstieges der Region unter badischer Herrschaft, wieder einmal harte Zeiten, als die Französische Revolution auf das linksrheinische Gebiet übergriff; Krieg und Not kamen in das Land. Im Herbst 1792 war das südliche linke Rheinufer in französischen Händen. Fischbach gehörte nun zum Saar-Département, Arrondissement Birkenfeld, Kanton Herrstein, Fischbach wurde Mairie (Mairie = Bürgermeisterei).
Folgende Orte gehörten zur Fischbacher Bürgermeisterei: Fischbach, Kirn-Sulzbach, Georg Weierbach, Hintertiefenbach, Göttschied, Regulshausen, Gerach, Berschweiler, Bergen und Griebelschied. Zum ersten Fischbacher Bürgermeister dieser Zeit wurde der ehemalige Hauptmann Carl Ludwig Magnus Caesar im Jahre 1799 berufen. Er bekleidete dieses Amt bis zum Jahre 1826. Am 1. April 1937 wurde das »Fürstentum Birkenfeld« preußisch. Aus dem Zusammenbruch des 2. Weltkrieges von 1945 erwuchs das Land Rheinland-Pfalz, dem der Landkreis Birkenfeld mit dem Ort Fischbach a.d. Nahe / Verbandsgemeinde Herrstein jetzt angehört.
Das Dorf entwickelte sich aus den Bergmanns-Häuschen am »Hiewel« und, so wird vermutet, einer kleinen bäuerlichen Ansiedlung am »Schindberg«. Ausgehend von der Einwohnerzahl mögen es im 15. - 18. Jahrhundert etwa 109 einstöckige Häuschen gewesen sein, die am »Hiewel« und entlang der »Brudergasse« eng aneinandergeschmiegt standen. Von der schmalen »Brudergasse« führte ein Pfad talabwärts zur erstmals 1560 erwähnten Kapelle mit Friedhof am »Schindberg«. Talaufwärts endete dieses Gässchen in den so genannten Bergmannspfad, der am späteren Bergwerk-Direktionsgebäude vorbei zum Kupferbergwerk in der »Hosenbach« führte. Auch dort haben einige Häuschen gestanden, die gleichsam einen Ortsteil für sich bildeten. Von diesem Teil des Ortes, dem historischen Fischbach, hat sich das Dorf etwa um die Mitte des vorigen Jahrhunderts zur Nahe hin ausgedehnt. Wahrscheinlich als Folge des Brückenbaues über die Nahe im Jahre 1837 und vor allem wegen des Bahn- und Bahnhofsbaues »Fischbach« im Jahre 1860, wurde dieses verkehrsmäßig günstig gelegene Gelände als Baugebiet bevorzugt.
In Fischbach gibt es die historische Kupfermine " Hosenberg". Es ist ein Schaubergwerk mit riesigen Hohlräumen (Weitungen) untertage. In den restaurierten Nebenanlagen kann man sich über Erzwäsche und Gesteinzerkleinerung informieren.
Sehenswert in Fischbach ist die evangelische Kirche (1853-1855) im neugotischen Baustil. In ihr sind barocke Ölgemälde des Künstlers Johann Georg Engisch (1668-1742) zu sehen. Sie stammen aus einer älteren Bergmannkapelle.
ergänzender Text
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