Burg Gollenfels

bei Stromberg

 

gollenfels-a.jpgDie Burg Gollenfels liegt direkt bei der Stadt Stromberg, gehört aber zur Gemarkung der Gemeinde Dörrebach.

Die Burg ist in Privatbesitz und steht daher für öffentliche Besichtigungen nicht zur Verfügung. Urkundliche Quellen sind leider nur wenige vorhanden.

Die Burg ist nach Ansicht der Historiker im 10. oder 11. Jahrhundert auf den Trümmern römischer Befestigungsanlagen zur Sicherung der von Mainz über Dörrebach nach Trier führenden Heerstraße errichtet worden und diente der Stromburg als Vorwerk.

Erste urkundliche Erwähnung des Gollenfelses im Jahre 1156, eine weitere datiert 05.04.1191. Im Jahre 1450 wird in einen Weistum erstmals ein Bewohner genannt, Johann von Stein (Steinkallenfels), ferner wird in dieser Urkunde auch erstmals die Zugehörigkeit zu Dörrebach bestätigt.

Eine interessante Nebenbemerkung:
Nach einer Überlieferung soll Michael Praetorius, Hauslehrer der Herren von Stein-Kallenfels (zu dieser Zeit Hausherren der Gollenfels), das Weinnachtslied »Es ist ein Ros entsprungen« auf der Burg Gollenfels gedichtet haben. Erstmals sei es dann in der Burgkapelle der Stromburg (direkt gegenüber der Burg Gollenfels) am Weihnachtsabend 1595 erklungen.

Im Jülich-Cleveschen Erbfolgestreit, in den auch die Kurpfalz verwickelt war, wurde im September 1614 die Burg Gollenfels von den spanischen Truppen völlig zerstört. 1619 wurde die Burg wieder aufgebaut, im wesentlichen an gleicher Stelle, wo sie gestanden hatte, allerdings nur zum Teil auf den alten Fundamenten. An den mächtigen Wohnturm wurde ein zweistöckiges Wohngebäude in einfachen Formen angeschlossen, ebenso einige Wirtschaftsgebäude auf der Rückseite des Burghofes.

Infolge Kriegswirren scheint die Burg nach ihrem Neuaufbau nicht mehr zerstört worden zu sein, selbst im schrecklichen Zerstörungsjahr 1689 nicht.

Im Jahre 1793 fand ein erbitterter Kampf unter dem Kommando des Leutnant J. L. von Gauvain gegen eine Übermacht von Franzosen statt. Mit nur 35 Soldaten und 2 Unteroffizieren versuchte er die Burg zu verteidigen und fand dabei den Tod. Ein Denkmal vor der Burg erinnert an seinen Heldentum.

Einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg war die Burg noch bewohnt, dann nicht mehr. Doch wurde sie von so genannten »Schatzsuchern« immer wieder heimgesucht. Ihr derzeitiger Zustand macht Sanierungsmaßnahmen dringend notwendig.



Tourist-Information
Marktplatz 2
55442 Stromberg
Tel.: 0 67 24 - 2 74