Text von Uwe Anhäuser, Hunsrück und Naheland, DuMont-Kunst-Reiseführer, 1987
Die westlich aus Idar-Oberstein nach Birkenfeld und in Richtung Saarbrücken verlaufende Bundesstraße 41 gibt bald hinter dem Stadtrand Ausblicke auf den tief in Fels- und Waldhänge eingeschnittenen Nahelauf frei. Über Seitensträßchen kann man ihm folgen: beispielsweise über Frauenberg (Strecke nach Baumholder) mit der malerisch im Seitentälchen gelegenen Frauenburg (um 1320 erbaut), die der Sponheimer Gräfin Loretta 1331-46 als Witwensitz diente. Unweit verbergen sich noch die Reste einer keltischen Fliehburg auf dem Nahekopf, indes die römerzeitlichen Bodendenkmäler der ›Heidenkirch‹ und die Latène-Grabhügel des ›Erbenwaldes‹ im Übungsplatzsperrgebiet unzugänglich liegen. Im nahen Reichenbach wurde die Pfarrkirche 1863/64 in einer interessanten Duchdringung neugotischer Formen mit neuromanischen Details dort errichtet, wo zuvor ein spätromanischer Chorturm mit interessanten, teils figürlichen Kapitellen abgerissen worden war.
Auch das betagte Kirchlein in Nohen, wo unterhalb der Nahebrücke schon zur Römerzeit eine Furt das Flüsschen durchquerte, teilt bereits in der Außenansicht etwas von seiner infolge Kriegseinwirkungen problematischen Baugeschichte mit: Dem romanischen Westturm folgt ein gedrungenes Schiff vor dem mit niedrigerer Firsthöhe abgesetzt quadratischen Chor; sehenswert sind die feinen Masswerkfenster der Spätgotik. In Nohen wie auch in allen Nachbarorten dieses von bäuerlicher Arbeit geprägten Landstriches über dem streckenweise abenteuerlichen zerklüfteten Nahetal erblickt man viele alte Gehöfte, die häufig stilvolle Haustüren, Vordächer und Scheuneneinfahrten aufweisen.
Vom flussabwärts gelegenen Kronweiler gelangt man durch das anmutige Schwollbachtal nach Niederbrombach mit seiner kunstgeschichtlich sehr wertvollen Magdalenenkirche, einer ehemals romanischen Pfeilerbasilika zu drei Schiffen (12. Jh.), die sich nach etlichen Umbauphasen (13.-15 Jh.) nunmehr als vierschiffiges Meisterstück der Gotik präsentiert. Ihre Maßwerkfenster, prächtige Gewölbeschlusssteine und figürlich ausgearbeitete Konsolen unter den Wanddiensten lassen erkennen, dass hier gewiss an bedeutenden Bauhütten geschulte Steinmetzen zu Werke gegangen sind. Die ausser mit solchen Details auch durch spannungsvolle Raumperspektiven überraschende Architektur bewahrt des weiteren im Ostchor (5/8-Schluss) kunstvolle Fresken (14. Jh.) mit Darstellungen Christi, der Kirchenpatronin Maria Magdalena und weiterer Personen der biblischen Heilsgeschichte. Mehrere große Steinsarkophage vor der Kirche entstammen möglicherweise noch dem merowingischen Mittelalter.
Niederbrombach eignet sich im übrigen gut als Ausgangsort für eine Fahrt durch das Birkenfelder Land, auf welcher noch eine ansehnliche Zahl historischer Sakral- und Profanbauten entdeckt werden kann. Das Schwollbachtal aufwärts erreicht man über Hußweiler und Wilzenberg das hübsche Dorf Leisel mit einem ehemaligen Amtshaus (1767) aus badischer Herrschaftszeit, das aufgrund seiner Bauzier am Portal auch ›Löwenhaus‹ genannt wird. Mehrere stilreine Bauernhäuser und, wie vielerorts in der weiten Umgebung, ein gußeiserner Brunnentrog mit neugotischen Reliefs stehen an der Dorfstraße. Ähnlich vorteilhaft wirkt auch das idyllische Schwollen, das man auf dem Weg nach Hattgenstein durchfährt, dem mit 600 Meter ü. NN höchstgelegenen Dorf der einstigen Rheinprovinz. Dort steht mitten auf einer Straßenkreuzung das 1762 als Schulbau im Fachwerkstil errichtete ›Glockenhaus‹, das heute als gottesdienstlicher Raum genutzt wird.
Die westlich aus Idar-Oberstein nach Birkenfeld und in Richtung Saarbrücken verlaufende Bundesstraße 41 gibt bald hinter dem Stadtrand Ausblicke auf den tief in Fels- und Waldhänge eingeschnittenen Nahelauf frei. Über Seitensträßchen kann man ihm folgen: beispielsweise über Frauenberg (Strecke nach Baumholder) mit der malerisch im Seitentälchen gelegenen Frauenburg (um 1320 erbaut), die der Sponheimer Gräfin Loretta 1331-46 als Witwensitz diente. Unweit verbergen sich noch die Reste einer keltischen Fliehburg auf dem Nahekopf, indes die römerzeitlichen Bodendenkmäler der ›Heidenkirch‹ und die Latène-Grabhügel des ›Erbenwaldes‹ im Übungsplatzsperrgebiet unzugänglich liegen. Im nahen Reichenbach wurde die Pfarrkirche 1863/64 in einer interessanten Duchdringung neugotischer Formen mit neuromanischen Details dort errichtet, wo zuvor ein spätromanischer Chorturm mit interessanten, teils figürlichen Kapitellen abgerissen worden war.
Auch das betagte Kirchlein in Nohen, wo unterhalb der Nahebrücke schon zur Römerzeit eine Furt das Flüsschen durchquerte, teilt bereits in der Außenansicht etwas von seiner infolge Kriegseinwirkungen problematischen Baugeschichte mit: Dem romanischen Westturm folgt ein gedrungenes Schiff vor dem mit niedrigerer Firsthöhe abgesetzt quadratischen Chor; sehenswert sind die feinen Masswerkfenster der Spätgotik. In Nohen wie auch in allen Nachbarorten dieses von bäuerlicher Arbeit geprägten Landstriches über dem streckenweise abenteuerlichen zerklüfteten Nahetal erblickt man viele alte Gehöfte, die häufig stilvolle Haustüren, Vordächer und Scheuneneinfahrten aufweisen.
Vom flussabwärts gelegenen Kronweiler gelangt man durch das anmutige Schwollbachtal nach Niederbrombach mit seiner kunstgeschichtlich sehr wertvollen Magdalenenkirche, einer ehemals romanischen Pfeilerbasilika zu drei Schiffen (12. Jh.), die sich nach etlichen Umbauphasen (13.-15 Jh.) nunmehr als vierschiffiges Meisterstück der Gotik präsentiert. Ihre Maßwerkfenster, prächtige Gewölbeschlusssteine und figürlich ausgearbeitete Konsolen unter den Wanddiensten lassen erkennen, dass hier gewiss an bedeutenden Bauhütten geschulte Steinmetzen zu Werke gegangen sind. Die ausser mit solchen Details auch durch spannungsvolle Raumperspektiven überraschende Architektur bewahrt des weiteren im Ostchor (5/8-Schluss) kunstvolle Fresken (14. Jh.) mit Darstellungen Christi, der Kirchenpatronin Maria Magdalena und weiterer Personen der biblischen Heilsgeschichte. Mehrere große Steinsarkophage vor der Kirche entstammen möglicherweise noch dem merowingischen Mittelalter.
Niederbrombach eignet sich im übrigen gut als Ausgangsort für eine Fahrt durch das Birkenfelder Land, auf welcher noch eine ansehnliche Zahl historischer Sakral- und Profanbauten entdeckt werden kann. Das Schwollbachtal aufwärts erreicht man über Hußweiler und Wilzenberg das hübsche Dorf Leisel mit einem ehemaligen Amtshaus (1767) aus badischer Herrschaftszeit, das aufgrund seiner Bauzier am Portal auch ›Löwenhaus‹ genannt wird. Mehrere stilreine Bauernhäuser und, wie vielerorts in der weiten Umgebung, ein gußeiserner Brunnentrog mit neugotischen Reliefs stehen an der Dorfstraße. Ähnlich vorteilhaft wirkt auch das idyllische Schwollen, das man auf dem Weg nach Hattgenstein durchfährt, dem mit 600 Meter ü. NN höchstgelegenen Dorf der einstigen Rheinprovinz. Dort steht mitten auf einer Straßenkreuzung das 1762 als Schulbau im Fachwerkstil errichtete ›Glockenhaus‹, das heute als gottesdienstlicher Raum genutzt wird.
Als kunsthistorischer Höhepunkt dieses Bauernlandes im Westteil des Kreises Birkenfeld/Nahe gilt freilich die einsam auf einer Anhöhe zwischen Leisel und Schwollen gelegene Kirche Heiligenbösch: Sie wurde in romanischer Zeit auf den Ruinen eines römerzeitlichen Landhauses errichtet, dessen 1963 archäologisch untersuchte Badeanlage unter dem Fußboden noch sichtbar ist. Dem gedrungenen Turm (13. Jh.) wurde 1730 ein schlichtes Schiff östlich angebaut, dessen Emporenbrüstung mit einer Reihe prächtiger Gemälde (ebenfalls um 1730) in köstlich naiver Malerei verziert ist. Auch die steinerne Kanzel entstammt der Erbauungszeit, während die Stumm-Orgel 1838 gefertigt wurde.
In östlicher Richtung erreicht man von Leisel nach wenigen Kilometern das kleine Siesbach im gleichnamigen Tal (Stumm Orgel von 1837 in der 1825 erbauten Kirche). Dieses Dorf liegt unmittelbar an einer frühgeschichtlichen Grenzlinie, die auch im Mittelalter von den Nahegaugrafen und späteren Gebietsherren aufrechterhalten wurde. Als sichtbares Relikt erhebt sich gleich neben dem Bach am Straßenrand ein Grenzstein der Sponheimer (›Spanheim‹) aus dem Jahr 1590. Über die ›Edelsteinstraße‹ fährt man nun weiter, berührt dabei die ›Schleiferdörfer‹ Hettenrodt und Kirschweiler, bevor man ins obere Idarbachtal gelangt. Diesem aufwärts folgend, taucht bald Katzenloch (Ortsteil von Kempfeld) auf, von dessen altem Eisenhammer (1850 in ein heute stillgelegtes Sägewerk umgebaut) noch zwei mächtige Wasserräder vorhanden sind.
Die Hügelterrassen über den Talhängen links des Idarbaches sind seit frühgeschichtlichen Zeiten genutztes Bauernland. Sensweiler wurde 1376 von den Wildgrafen käuflich erworben. Der wuchtige Turm (13. Jh.) östlich an dem daneben winzig wirkenden Schiff (18. Jh.) seiner schon für 1273 bezeugten Wehrkirche birgt hoch über dem rundbogigen Kreuzgratgewölbe des Erdgeschosses außer einem Geläute des 17. Jahrhunderts noch eine im 13. Jahrhundert gegossene Glocke. Außen lehnen am Gotteshaus mehrere Grabplatten mit Reliefs der Barockzeit; ein vermauertes Bildwerk wird als antike Darstellung eines Treverers angesehen. Auch im benachbarten Wirschweiler bildet die barocke Kirche seitlich an einem älteren Turm (1582) einen hübschen Anblick, der durch eine mächtige Linde und ansehnliche Profanbauten in der Ortsmitte einen Akzent des Beschaulichen erfährt.
In östlicher Richtung erreicht man von Leisel nach wenigen Kilometern das kleine Siesbach im gleichnamigen Tal (Stumm Orgel von 1837 in der 1825 erbauten Kirche). Dieses Dorf liegt unmittelbar an einer frühgeschichtlichen Grenzlinie, die auch im Mittelalter von den Nahegaugrafen und späteren Gebietsherren aufrechterhalten wurde. Als sichtbares Relikt erhebt sich gleich neben dem Bach am Straßenrand ein Grenzstein der Sponheimer (›Spanheim‹) aus dem Jahr 1590. Über die ›Edelsteinstraße‹ fährt man nun weiter, berührt dabei die ›Schleiferdörfer‹ Hettenrodt und Kirschweiler, bevor man ins obere Idarbachtal gelangt. Diesem aufwärts folgend, taucht bald Katzenloch (Ortsteil von Kempfeld) auf, von dessen altem Eisenhammer (1850 in ein heute stillgelegtes Sägewerk umgebaut) noch zwei mächtige Wasserräder vorhanden sind.
Die Hügelterrassen über den Talhängen links des Idarbaches sind seit frühgeschichtlichen Zeiten genutztes Bauernland. Sensweiler wurde 1376 von den Wildgrafen käuflich erworben. Der wuchtige Turm (13. Jh.) östlich an dem daneben winzig wirkenden Schiff (18. Jh.) seiner schon für 1273 bezeugten Wehrkirche birgt hoch über dem rundbogigen Kreuzgratgewölbe des Erdgeschosses außer einem Geläute des 17. Jahrhunderts noch eine im 13. Jahrhundert gegossene Glocke. Außen lehnen am Gotteshaus mehrere Grabplatten mit Reliefs der Barockzeit; ein vermauertes Bildwerk wird als antike Darstellung eines Treverers angesehen. Auch im benachbarten Wirschweiler bildet die barocke Kirche seitlich an einem älteren Turm (1582) einen hübschen Anblick, der durch eine mächtige Linde und ansehnliche Profanbauten in der Ortsmitte einen Akzent des Beschaulichen erfährt.
Allenbach am Oberlauf des Idarbaches erhielt bei der Sponheimer Teilung in die Vordere und Hintere Grafschaft die Rolle eines gegen die kurtrierischen Lande zu behauptenden Grenzortes, welcher durch den Bau einer 1265 erwähnten Burg Rechnung getragen wurde. Die in späteren Jahrhunderten schlossartig veränderte Anlage (heute Privatbesitz) weist einen Treppenturm (1528) mit den Wappen der Herrschaften Sponheim, Pfalz-Zweibrücken und Baden sowie zu beiden Seiten dekorative Fachwerkgiebel auf. Gleich oberhalb des Schlösschens steht die Pfarrkirche (1780/81) als schlichter Saalbau mit halbrundem Schluss, darin eine Stumm-Orgel von 1832 mit Empireprospekt.
Bei Allenbach mündet im übrigen ein empfehlenswerter Wanderweg, der hinauf zu dem gänzlich bewaldeten Bergkamm rechts (südlich) des Idarbachtales führt, den man bereits als eindrucksvollen Umriss von Sensweiler und Wirschweiler aus gewahren konnte. Droben ruhen die Wälle der keltischen Fliehburg auf den Ringskopf, von denen aus man über den Pfannenfels zu bizarren Massiv des Silberichs (›Kirchweiler Festung‹) wandern oder die jenseitigen Hänge zur ›Pfaffenstraße‹ mit dem Römergrab bei Siesbach sowie nach Leisel hinabsteigen kann.
Die zum Erbeskopf in Richtung Thalfang und Hermeskeil führende B 422 verlässt man an einer Kreuzung mitten im Wald und biegt zur Linken auf die B 269 nach Birkenfeld ab. An Hüttgeswasen vorüber ist darauf rasch der Abzweig nach Hattgenstein erreicht, von wo man entweder über Schwollen und Leisel oder, nur wenig weiter, durch das in etwa parallele Hambachtal nach Niederbrombach als Startort der beschriebenen Rundfahrt zurückkehrt.
Noch hurtiger geht es hingegen zur Kreisstadt Birkenfeld, die hierzulande in Erinnerung an den von 1817 bis 1937 andauernden Status als Hauptstadt des zum Großherzogtum Oldenburg gehörigen ›Fürstentums Birkenfeld‹ gern auch die ›Kleine Residenz‹ geheißen wird. Die Siedlung wurde 981 erstmals genannt und erhielt 1332 das Stadtrecht. Aus dieser Zeit blieben die schön ins Grün hoher Bäume gebetteten Reste der für 1293 als sponheimisches Eigentum bezeugten und als Residenz der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld (1584-1724) um 1600 zum Renaissanceschloss umgestalteten Burg; dagegen hinterliess die oldenburgische Zeit eine Reihe beachtlicher Bauten, die noch heute das Stadtbild verschönern. Das klassizistische Neue Schloss (1819-21; heute Sitz der Kreisverwaltung) und die im selben Stil errichtete ehemalige Kaserne (1841/42; heute Amt für Verteidigungslasten) sind die auffälligsten Gebäude. Sehenswerte Bürgerbauten (16.-18. Jh.) finden sich im Stadtbezirk ›Auf dem Römer‹, während das Kreismuseum (Museum des Vereins für Heimatkunde) 1910 im Stil eines römerzeitlichen Landhauses errichtet worden ist. Seine Sammlungen vereinen wichtige Fundstücke aus der Vor- und Frühgeschichte, zur Regionalgeschichte, Volkskunde und aus der wirtschaftlichen Vergangenheit (Bergbau und Weisenverhüttung, Landwirtschaft) des Kreisgebietes.
Wo schon im Jahr 700 ein Gotteshaus gestanden hat, erhebt sich heute Birkenfelds evangelische Pfarrkirche als dreiseitig geschlossener Saalbau (1751) unter ihrem 1895/96 in gediegenen Formen der Neuromanik erbauten Glockenturm. Ihre Ausstattung weist noch schöne ältere Arbeiten auf, so eine steinerne Kanzel (1582) und einen Hochaltar (1770) des Rokoko. Die katholische Kirche St. Jakobus ist 1889 neugotisch errichtet worden.
Bei Allenbach mündet im übrigen ein empfehlenswerter Wanderweg, der hinauf zu dem gänzlich bewaldeten Bergkamm rechts (südlich) des Idarbachtales führt, den man bereits als eindrucksvollen Umriss von Sensweiler und Wirschweiler aus gewahren konnte. Droben ruhen die Wälle der keltischen Fliehburg auf den Ringskopf, von denen aus man über den Pfannenfels zu bizarren Massiv des Silberichs (›Kirchweiler Festung‹) wandern oder die jenseitigen Hänge zur ›Pfaffenstraße‹ mit dem Römergrab bei Siesbach sowie nach Leisel hinabsteigen kann.
Die zum Erbeskopf in Richtung Thalfang und Hermeskeil führende B 422 verlässt man an einer Kreuzung mitten im Wald und biegt zur Linken auf die B 269 nach Birkenfeld ab. An Hüttgeswasen vorüber ist darauf rasch der Abzweig nach Hattgenstein erreicht, von wo man entweder über Schwollen und Leisel oder, nur wenig weiter, durch das in etwa parallele Hambachtal nach Niederbrombach als Startort der beschriebenen Rundfahrt zurückkehrt.
Noch hurtiger geht es hingegen zur Kreisstadt Birkenfeld, die hierzulande in Erinnerung an den von 1817 bis 1937 andauernden Status als Hauptstadt des zum Großherzogtum Oldenburg gehörigen ›Fürstentums Birkenfeld‹ gern auch die ›Kleine Residenz‹ geheißen wird. Die Siedlung wurde 981 erstmals genannt und erhielt 1332 das Stadtrecht. Aus dieser Zeit blieben die schön ins Grün hoher Bäume gebetteten Reste der für 1293 als sponheimisches Eigentum bezeugten und als Residenz der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld (1584-1724) um 1600 zum Renaissanceschloss umgestalteten Burg; dagegen hinterliess die oldenburgische Zeit eine Reihe beachtlicher Bauten, die noch heute das Stadtbild verschönern. Das klassizistische Neue Schloss (1819-21; heute Sitz der Kreisverwaltung) und die im selben Stil errichtete ehemalige Kaserne (1841/42; heute Amt für Verteidigungslasten) sind die auffälligsten Gebäude. Sehenswerte Bürgerbauten (16.-18. Jh.) finden sich im Stadtbezirk ›Auf dem Römer‹, während das Kreismuseum (Museum des Vereins für Heimatkunde) 1910 im Stil eines römerzeitlichen Landhauses errichtet worden ist. Seine Sammlungen vereinen wichtige Fundstücke aus der Vor- und Frühgeschichte, zur Regionalgeschichte, Volkskunde und aus der wirtschaftlichen Vergangenheit (Bergbau und Weisenverhüttung, Landwirtschaft) des Kreisgebietes.
Wo schon im Jahr 700 ein Gotteshaus gestanden hat, erhebt sich heute Birkenfelds evangelische Pfarrkirche als dreiseitig geschlossener Saalbau (1751) unter ihrem 1895/96 in gediegenen Formen der Neuromanik erbauten Glockenturm. Ihre Ausstattung weist noch schöne ältere Arbeiten auf, so eine steinerne Kanzel (1582) und einen Hochaltar (1770) des Rokoko. Die katholische Kirche St. Jakobus ist 1889 neugotisch errichtet worden.
In Birkenfelds näherer Umgebung lohnen sich Ausflüge zu den durchweg prachtvoll in die Landschaft gruppierten Dörfern um das vom Erbeskopfmassiv herabkommende Traunbachtal. Abentheuer mit dem alten Herrenhaus (1715) des einstigen Hüttenwerks, Achtelsbach und seine kleine Ulrichskirche mit romanischen Turm (13. Jh.), Ellweiler und die eigenartige Predigerkirche (1776) sowie Bleiderdingen (Ortsteil von Hoppstädten- Weiersbach) mit Pfarrkirche St. Markus (18./19. Jh.), die noch einen gotischen Chor enthält, aber von neugotischem Netzgewölbe (1901) überdeckt ist: all diese Bauwerke sind an sich gewiss keine bedeutenden Architekturen, vertreten jedoch als historische Zeugen das Erbe einer Gegend, die nicht allein von ländlich naturschönen Idyllen, sondern in mehr als zweitausendjähriger Geschichte auch stets durch politische Schachspiele geprägt worden ist. Man braucht sich bloss daran zu erinnern, dass noch bis 1953 zwischen Birkenfeld und dem nahen saarländischen Nohfelden eine Staatsgrenze verlief. Dort muss man auch nicht lange suchen, um die Betonhöckerlinien jenes aberwitzigen Kriegsbauwerks zu entdecken, das als ›Westwall‹ die ganze Vergeblichkeit und das unnütze Blutvergießen des hoffentlich letzten Krieges auf deutschem Boden ins Gedächtnis zu rufen vermag.
Von Hoppstädten-Weiersbach oder von Birkenfeld ist es nur ein kurze Strecke nach Baumholder. Kasernenbauten, Geräteparks und militärischer Fahrzeugverkehr im Straßenbild überlagern das zivile Antlitz des 1116 als ›Bermundula‹ in einer Urkunde Friedrich Barbarossas erwähnten Städtchens. Erst innen im alten Siedlungskern, droben am Stadthügel, erblickt man die historische Bausubstanz in Gestalt der Wehrmauerreste am Dicken Turm sowie die hübsche Gruppe der beiden Kirchen. Das evangelische Gotteshaus (1748/49), einschiffiger Bau zu drei Achsen mit dreiseitigem Chorschluss, wurde barock dem spätgotischen Westturm angebaut. Seine Friedhofsmauer, offenbar identisch mit dem Verlauf der früheren Stadtwehr, grenzt an ein interessantes Tortürmchen (15. Jh.) mit zwei querliegenden Schießscharten, die sogenannte ›Leichenpforte‹. Die katholische Pfarrkirche ist nahebei 1882-85 im neugotischen Stil errichtet worden. Das Ensemble dieser Sakralbauten auf dem Hügel, zu dem sich steile Gässchen durch den zum Teil mit alten Wohnhäusern erhaltenen Stadtkern hinaufziehen, lässt in der Fernsicht noch einigen von dem frühere gewiss sehr idyllischen Anblick erahnen, wenn man es von der Straße nach Kusel am gegenüberliegenden Berghang aus betrachtet.
Diese Strecke führt nun durch offene Feldmark weiter, durchquert den kleinen Stadtteil Breitsesterhof und senkt sich mit Serpentinen bald einen bewaldeten Hang hinunter. Wo dann zur Linken zwischen den Bäumen ein lichter Platz einen kurzen Halt ermöglicht, weitet sich unverhofft ein grandioses Panorama: Drunten sieht man als mächtige Silhouette die Burgruine Lichtenberg, rings umgeben von einer abwechslungsreichen Hügellandschaft. Hier beginnt das ›Musikantenland‹.
Von Hoppstädten-Weiersbach oder von Birkenfeld ist es nur ein kurze Strecke nach Baumholder. Kasernenbauten, Geräteparks und militärischer Fahrzeugverkehr im Straßenbild überlagern das zivile Antlitz des 1116 als ›Bermundula‹ in einer Urkunde Friedrich Barbarossas erwähnten Städtchens. Erst innen im alten Siedlungskern, droben am Stadthügel, erblickt man die historische Bausubstanz in Gestalt der Wehrmauerreste am Dicken Turm sowie die hübsche Gruppe der beiden Kirchen. Das evangelische Gotteshaus (1748/49), einschiffiger Bau zu drei Achsen mit dreiseitigem Chorschluss, wurde barock dem spätgotischen Westturm angebaut. Seine Friedhofsmauer, offenbar identisch mit dem Verlauf der früheren Stadtwehr, grenzt an ein interessantes Tortürmchen (15. Jh.) mit zwei querliegenden Schießscharten, die sogenannte ›Leichenpforte‹. Die katholische Pfarrkirche ist nahebei 1882-85 im neugotischen Stil errichtet worden. Das Ensemble dieser Sakralbauten auf dem Hügel, zu dem sich steile Gässchen durch den zum Teil mit alten Wohnhäusern erhaltenen Stadtkern hinaufziehen, lässt in der Fernsicht noch einigen von dem frühere gewiss sehr idyllischen Anblick erahnen, wenn man es von der Straße nach Kusel am gegenüberliegenden Berghang aus betrachtet.
Diese Strecke führt nun durch offene Feldmark weiter, durchquert den kleinen Stadtteil Breitsesterhof und senkt sich mit Serpentinen bald einen bewaldeten Hang hinunter. Wo dann zur Linken zwischen den Bäumen ein lichter Platz einen kurzen Halt ermöglicht, weitet sich unverhofft ein grandioses Panorama: Drunten sieht man als mächtige Silhouette die Burgruine Lichtenberg, rings umgeben von einer abwechslungsreichen Hügellandschaft. Hier beginnt das ›Musikantenland‹.